31. Januar 2014

Eigentlich nur verletzt

Von meinem bisher "schwärzesten" Jahr berichte ich hier in kurzen Auszügen. Ich habe versucht zu jedem Monat das Wesentlich zu formulieren.

Januar:
Nachdem ich im Dezember noch richtig Kilometer geschruppt habe, um mein Jahresziel 2013 zu erreichen, mußte ich jetzt unbedingt weniger machen. Und so sind es im Januar, trotz täglichem Laufen, nur 148 Kilometer gewesen. Irgendwie hatte ich dann auch keine Lust an einem Lauf der Crosslaufserie im Januar teilzunehmen.

Februar:
Nach meinem ersten Start bei der Crosslaufserie im Dezember stand ich in Vogt das zweite mal an der Startlinie. Eigentlich wollte ich bei mindestens drei Läufen starten, damit ich in die Serienwertung komme, dazu hat aber die Lust ein wenig gefehlt. In Vogt benötige ich für die 7 Kilometer 27:25 Minuten und lande im Mittelfeld des Feldes.
Nach 777 Tagen des täglichen Laufens beendete ich am 7. Februar meinen persönlichen Streak. In den vergangenen 111 Wochen hatte ich zirka 10.000 km im Laufschritt zurückgelegt und mindestens 10 Paar Laufschuhe verschlissen. Damit war nun Schluß und ich mußte mir eingestehen, daß meine Beschwerden im rechten Fuß auskuriert werden müssen.

März:
Nach drei Wochen Laufpause habe ich meine 12 km Hausrunde unter die Sohlen genommen. Der Testlauf ergab, daß die Beschwerden in der rechten Fußsohle nicht verschwunden sind. Durch die Schonzeit gewonnene neue Freizeit investiere ich in die Vorbereitung eines Laufseminars. Die Teilnehmer des Laufseminars waren mit den vermittelten Inhalten sehr zufrieden. Aus meiner Sicht hätten es mehr Teilnehmer sein können.

April:
Nachdem der Fuß einfach nicht besser werden wollte, habe ich mir einen replus Tiefenstrahler aus Österreich für vier Wochen ausgeliehen. Der Strahler liefert ein pulsierendes Kaltlicht, was die Heilung der Sehnenreizung beschleunigen sollte. Nach vier Wochen täglicher Bestrahlung war der Fuß deutlich besser, aber immer noch nicht wie es sein sollte. Damit ich wenigstens ein wenig Sport machte, hatte ich angefangen, von der Arbeit mit dem Rad nach Hause zu fahren.

Mai:
Im April bin ich die Strecke von der Arbeit nur auf dem Heimweg gefahren. Morgens war es mir noch zu kalt und so hatte ich das Rad mit in den Zug genommen. Ab Mai fuhr ich beide Strecken hin und zurück mit meinem Mountainbike und den dicken Stollenreifen. Somit bin ich fast 50 Kilometer täglich mit dem Rad gefahren und hatte knappe zwei Stunden Sport gemacht.

Juni:
Über Pfingsten verbrachte ich mit meiner Familie fünf Tage auf der Seiser Alm. Mit Frau und Kind haben wir den Puflatsch und die Hexenbänke erwandert. Wo ich noch das Jahr zuvor jeden Tag gelaufen war, war ich nun mit dem Mountainbike unterwegs. Das war auch eine sehr schöne Erfahrung. Die absolute Monstertour habe ich dann mit der Sella Ronda unternommen. Für die 52 km lange Runde um den Sella Stock war ich sechs Stunden im Sattel und habe dabei 2500 Höhenmeter überwunden, natürlich ohne Zuhilfenahme einer Bergbahn.

Juli:
Die letzten drei Monate habe ich strickte Laufpause eingehalten, aber es wurde mit dem Fuß einfach nicht richtig besser. Ich war schon kurz davor mir Kortison spitzen zu lassen. Davon wurde mir aber abgeraten und so habe ich es sein lassen. Das Positive in diesem Monat war, daß wir Fußall-Weltmeister geworden sind.

August:
Im Sommerurlaub in Ägypten wagte ich erste Laufversuche. Auf der großen Hotelanlage lief ich sechs Kilometer auf einer Pendelstrecke. In Deutschland war es zu dieser Zeit mit einstelligen Werten bei Nacht sehr kalt. Ich hingegen mußte bei 35 Grad im Schatten bei meinen kurzen Läufen ordentlich schwitzen. Jetzt hatte ich den Entschluß gefaßt, im September beim Halbmarathon in Ulm zu starten.

September:
Die paar Läufe eine Vorbereitung zu nennen, wäre übertrieben gewesen, aber ich war einige male in Laufschuhen unterwegs. Mein längster Lauf war zu dieser Zeit über 16 Kilometer. Durch das Radfahren war ich erstaunlich fit geblieben und habe dann in Ulm den Halbmarathon in 1:31 Stunden gefinisht. Hätte ich unterwegs nicht wieder einen Klostopp gehabt, hätte es sogar für sub 90 Minuten gereicht.

Oktober:
Die Vor- und Nachbereitung unseres jährlichen Laufevents in der Stadt nahm einige Zeit in Anspruch. Ich hatte dabei die Aufgaben im Wettkampfbüro und die Verantwortung für die Homepage übernommen. So hatte ich im Oktober wieder keinen einzigen Laufkilometer gemacht. Die Fitneß ging dann rapide in den Keller, weil ich das Radfahren jetzt auch eingestellt hatte.

November:
Den New York City Marathon schaute ich mir in diesem Jahr per live Übertragung im TV an. Hierzu hatte mein Kumpel Oli in seinen Runners Point Shop eingeladen. Ich habe zuvor noch meinen Erlebnisbericht aus dem Jahr 2013 abgegeben und meinen Videomitschnitt präsentiert. Läuferisch bin ich im November immerhin 74 km unterwegs. Eigentlich ein Witz, das bin ich im letzten Jahr an drei Tagen gelaufen.

Dezember:
Ich steigerte nun die Umfänge und trainierte auch schon wieder viermal die Woche. Freitags lief ich morgens den Weg zur Arbeit zu Fuß, aber mein Trainingszustand war nicht berauschend. Das war auch dem Zusatzgewicht geschuldet, das ich mir zuletzt zugelegt hatte. Es zeigte sich aber im Laufe des Monats, daß der rechte Fuß immer noch nicht völlig ausgeheilt war. Ich war nun wirklich frustriert, weil sich das Dilemma nun über Monate hin zog. Ich bin in diesem Jahr auf insgesamt 570 Laufkilometer gekommen. Dazu kommen noch um die 4000 Kilometer mit dem Rad.
Im neuen Jahr will ich nun endlich gesund werden und wieder richtig trainieren können. Die Tage bis zum London Marathon ticken erbarmungslos runter.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


„Älterwerden kann nicht so schlecht sein.
Als ich jünger war, konnte ich noch keinen Marathon laufen.“

Joschka Fischer (ehemaliger Außenminister zu Zeiten, als er noch lief)