4. September 2013

mit perfektem Spätsommerwetter in der zweiten Woche

 Donnerstag 29. August

Heute reisen Simone und Kathleen mit dem Ziel Mallorca ab. Simones Handy macht sich schon um 4.15 Uhr bemerkbar, wobei der Wecker erst um 5.15 Uhr klingen muß. Punkt 6 Uhr fahren die beiden in Richtung Flughafen Friedrichshafen ab. Mir wird es etwas mulmig, weil die nächsten drei Wochen ich ganz allein auf der Alm bin. Ich lege mich nochmals kurz hin, bis es dann zum Frühsport geht. Die Laufrunde vor dem Frühstück geht heute über 8 km. Nach dem Frühstück muß ich ein anderes Zimmer beziehen, alles zusammenpacken und wieder auspacken. Ich habe jetzt ein Doppelzimmer in der 1. Etage auf der Südseite mit WLAN Verbindung. Am Nachmittag laufe ich die Strecke des Seiser Alm Halbmarathon ab, der in diesem Jahr zum ersten mal ausgetragen wurde. Das Wetter ist heute prächtig und ich habe vom Monte Seuc eine wunderbare Aussicht. Die Strecke ist um 1 km zu kurz, hat aber dafür 600 Höhenmeter drin.

Freitag 30. August

Nach dem Lauf ABC laufe ich kreuz und quer durch das Ladiner Moos. Um 11 Uhr habe ich einen Termin zur Sportmassage im Hotel Steger-Dellai. Die Therapeutin macht ihren Job gut und knetet mich von unten nach oben durch. Die 50 Euro sind gut angelegt und ich fühle mich super danach. Den Weg zurück zum Hotel jogge ich ganz gemütlich. Am Nachmittag kommt somit die dritte Einheit, was aber eher unbeabsichtigt ist. Ich mache noch ein kleines Läufchen zur Saltner Hütte. Den Weg, den ich meiner topologischen Karte entnommen habe, und mir als Route auf den Forerunner gespielt habe, gibt es in der Realität nicht. Somit muß ich über durchweichte Wiesen laufen, bis ich wieder einen festen Weg finde. Das Abendessen war wieder sehr lecker.

Samstag 31. August

Heute morgen bleibe ich etwas länger liegen und verzichte auf den Frühsport. Denn heute habe ich mir die Kofelmassivumrundung vorgenommen. Die Route habe ich wieder auf der Garmin gespeichert. Mit dem Trinkrucksack und etwas Proviant mache ich mich auf den Weg. Der Zulauf zur Plattkofel-Hütte über Mahlknechthütte und den Palatsch ist schon 9km lang. Diesen Weg muß ich auch nach der 17km langen Umrundung wieder zurück nehmen. Ich laufe die Umrundung im Uhrzeigersinn und komme an Murmeltierhütte, Langkofelscharte, Schutzhaus Emilio Comici und Sellajoch vorbei. Dort herrscht ein reger Trubel mit vielen Touristen und sogar Mountainbikern aus den USA. Der sehr steile betonierte Weg hoch zur Passhöhe am Sella Joch macht mich fast zum Wandersfreund. Jetzt bin ich schon auf der Südseite des Massivs und ich komme an den Hütten Salei, Friedrich August und Sandro Pertini vorbei. Jetzt merke ich wie die Kräfte und die Konzentration nachlassen, ich bleibe immer mal wieder mit dem Fuß wo hängen. Und da passiert es. Ich bleibe wieder mit dem rechten Fuß hängen, komme ins Straucheln und kann nicht mehr korrigieren, mich legt es hin. Im ersten Moment tut es höllisch weh. Der rechte Knöchel ist aufgeschlagen und die linke Hand schön geprellt. Das ganze passiert gute 100m von der Plattkofel Hütte entfernt, also dem Startpunkt der Umrundung. Ich humple zur Hütte und trinke auf den Schreck ein alkoholfreies Weizen. Nach der kurzen Pause nehme ich die letzten 9 km unter die Sohlen. Nach 35km und 4:10 Stunden Laufzeit bin ich wieder zurück und ziemlich kaputt. Die Garmin verzeichnet insgesamt fast 2000 Höhenmeter, danach darf man auch ein bisschen kaputt sein.

Kofelmassiv_Umrundung

Wie die 2000 Höhenmeter zusammen kommen, kann man auf dem Höhenprofil erkennen.

Sonntag 1. September

Heute Morgen habe ich keine Lust auf Höhenmeter, darum laufe ich den relativ flachen Kiesweg bis zur Sattler Schwaige und zurück. Leider gibt es keinen Mittagsschlaf, weil mich die Webseite für den Schloss Cross ans Laptop fesselt. Die Migration zur neuen Version 2.5 ist mit einigem an Arbeit verbunden. Dennoch nehme ich mir die Zeit für die Gymnastikübungen von Viktor. Am Nachmittag laufe ich rüber zum Spitzbühl, dann den asphaltieren steilen Weg runter bis unterhalb von Compatsch. Der tiefste Punkt der Runde liegt auf 1700 Meter. Diesen Weg bin ich noch nie gelaufen, brauch ich auch nicht mehr. Denn das Bergabstück geht ganz schön auf die Gelenke. Nach dem Abendessen schaue ich mir das Fernsehduell zur Bundestagswahl zwischen Merkel und Steinbrück an. Danach kann ich gut schlafen.

Montag 2. September

Mit den morgendlichen Runden variiere ich, damit es nicht langweilig wird. Heute nehme ich den Weg zum Gasthof Ritsch runter und über den Panoramaweg wieder hoch. Wieder muß ich den Mittagschlaf wegen den Arbeiten an der Webseite opfern. Mit der Umlaufbahn geht es dann am Nachmittag runter nach Seis. Von dort fahre ich mit dem Bus weiter nach St. Ulrich. Das kurze Stück ins Stadion nach St. Christina laufe ich wieder. Heute ist Intervalltraining angesagt. Die 6x1000m Intervalle auf der Bahn liefen gut und war mal wieder ein ganz anderes Laufgefühl. Den Weg zurück bestreite ich wieder mit Bus und Bergbahn. Für den heutigen Tag notiere ich mir 31 km aufs Klemmbrett. Beim Abendessen habe ich mich für die kleine Schweinehaxe entscheiden, eine gute Entscheidung.

Dienstag 3. September

Nach dem Lauf ABC und dem kurzen Samuel-Track mache ich noch an der Steigung vier Bergsprints. Die brennen ganz schön in den Oberschenkeln, aber so muß das sein. Simone schickt mir so früh schon eine SMS. Es sind gestern drei Deutsche am Langkofel tödlich abgestürzt. Mit etwas Verspätung breche ich zu der Runde auf dem Puflatsch und zu den Hexenbänken, einer alten heidnischer Kultstätte, auf. Die erste Steigung ist sehr steil, ich mache die Runde natürlich ohne den Lift. Heute hat man von dem Aussichtspunkt Engelrast eine tolle Sicht auf die südliche Alm, Lang- und Plattkofel, Schlern und Santner. Bei den Hexenbänken mache ich noch einen Fotostopp und blicke ins Grödnertal runter. An der Arnikahütte trinke ich ein schnelles alkfreies Weizen, bevor es auf den restliche Heimweg geht. Nach 1:40 Stunden bin ich wieder zurück. Die Zeit reicht noch für den Whirlpool bevor es das Abendessen gibt.

Kofelmassiv

Blick vom Aussichtspunkt Engelrast auf das Kofelmassiv.

Mittwoch 4. September

Nach dem Lauf ABC mach ich vor dem Frühstück nur eine kurze Runde mit 5 km. Heute steht der Tempodauerlauf über 15km an. Den werde ich wieder auf der Pendelstrecke zwischen Compatsch und dem Gasthof Ritsch machen. Das asphaltierte Streckenstück ist 3km lang und einigermaßen flach. Wobei meine Garmin in der ansteigenden Richtung auch 70 Höhenmeter angibt. Ich bringe die 15km in 59 Minuten durch und bin mit der Leistung zufrieden. Damit war ich eine knappe Minute schneller als letzten Sommer. Die Wochenbilanz kann sich mit 190 km und über 7000 Höhenmetern sehen lassen. Im Übrigen habe ich einen neuen Monatsrekord aufgestellt. Ich habe im August insgesamt 663 km runtergespult und war dabei 56:28 Stunden in den Laufschuhen unterwegs.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


"Auch zwei dünne Läufer können dicke Freunde werden.“

James Kwambai und Duncan Kibet (kenianische Weltklasse-Marathonläufer)