23. Juni 2013
In Stuttgart mit Nils den Neckar entlang
Für das Wochenende hat sich mein Laufkumpel Nils aus Berlin zum Gegenbesuch angekündigt. Wir kennen uns seit dem letzten Sommer, als wir beide auf der Seiser Alm im Hotel Paradiso logiert haben. Im April sind wir schon zusammen den Berlin Halbmarathon gerannt. Nun steht der Halbmarathon in meiner Landeshauptstadt Stuttgart auf dem Programm.
Bevor es aber so weit ist,
zeigen wir unserem Besucher die Münsterstadt Ulm am Samstag. Das Erklimmen des Münsters dauert ganz schön lange, weil der Turm stark von Besuchern frequentiert ist. Anschließend gehen wir im Fischerviertel in einem Lokal essen.
Am Sonntagmorgen fahren wir schon um 6:30 Uhr los und holen noch Paul ab. Er hat sich um die Startplätze im LBS Team gekümmert. In Stuttgart angekommen wollen wir unsere Startunterlagen am Schalter abholen. Leider ist nur die Startnummer von Paul in der Kiste. Nils und ich bekommen kurzerhand neue Startnummern, ganz niedrige sogar. Mit unserer Anmeldung ist wohl so einiges schief gelaufen, denn wir sind nie in der Starterliste gestanden. Egal, jetzt haben wir die Nummer und machen uns auf den Weg zum Startplatz. Dort muß ich mich erst erkundigen, in welche Richtung denn gestartet wird. Denn es ist genau umgekehrt wie in 2008, als ich das erste Mal in Stuttgart den Halben gelaufen bin. Damals gab es eine 30 minütige Startverzögerung. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall, wohl auch aus dem Grund, weil die Strecke nur durch die Vororte führt und nicht durch die City. Im ersten Startblock ist Platz ohne Ende, das haben wir so nicht erwartet. OB Fritz Kuhn gibt pünktlich den Startschuß. Nils und ich legen los und sogleich entdecke ich Johannes aus Tübingen. Wir kennen uns seit dem Marathon in Bad Waldsee 2011. Zu Beginn des Rennens ist es unheimlich schwül, was mir enorm zu schaffen macht. Und da passiert es, Nils kann sich ca. 200m absetzen. Der Abstand bleibt aber konstant und bei Kilometer 10 habe ich wieder zu Nils aufgeschlossen und überhole sogar. Nils sagt, dass er Probleme mit der Achillessehne hat. Jetzt laufen Johannes und ich als Duo zusammen. Nach der Schwüle beginnt es sogar kurz und heftig zu regnen, wir sind alle pitschenaß. So bei Kilometer 18 schließen wir zur Zweitplatzierten Frau auf und motivieren sie ihr Lauftempo hoch zu halten. Kurz vor Ende kann mich Johannes abhängen und ich laufe ins Stadion ein und überquere die Ziellinie nach 1:21:54 und werde damit 11. in der AK. Nach dem Lauf erfahren wir, dass es einen Todesfall gegeben hat. Ein 24 Jähriger ist kurz vor dem Ziel zusammen gebrochen.
