11. Mai 2013

Quod erat demonstrandum

Was zu beweisen war oder "quod erat demonstrandum". Dieser Satz ging mir im Ziel in Bad Waldsee durch den Kopf. Nach dem 10km Desaster in Ulm von vergangener Woche wollte ich mir beweisen, dass ich den Halben mit einer höheren Pace laufen kann als in Ulm die 10km rund ums Münster.
Die Bedingungen waren fürs Laufen ideal. Für die Zuschauer waren 14 Grad mit bedecktem Himmel zu kühl, die meisten sind Zuhause geblieben. 700 Halbmarathonläufer und 100 MarathonLauffieber_2013is starteten gemeinsam vor dem Rathaus um 12 Uhr. Das ist nunmehr mein 6. Start hier beim Lauffieber in Bad Waldsee, einer kleinen aber tollen Laufveranstaltung in einem oberschwäbischen Kurort. 2008 habe ich mit einer 1:32 beim Halbmarathon meinen Einstand gegeben. Heute soll es ein wenig schneller werden, wir laufen den ersten Kilometer in 3:40. Das ist perfekt. Nach der Runde um den Stadtsee geht es durch den Schlosspark und dann raus ins Ried in Richtung Reute. Die Spitze besteht aus drei Läufern, darunter mein Vereinskamerad Maxim. Ich liege auf Position fünf. Der erste 5km Split piept nach 18:18 Minuten. Ich laufe direkt hinter Rainer, den ich schon vom letzten Jahr her kenne. Man läuft sich einfach immer wieder über den Weg. Er scheint heute gut drauf zu sein und ich weiß jetzt schon, dass es schwer werden wird, ihn heute zu schlagen. Aber immer ruhig mit den jungen Pferden!Die 10km Marke passieren wir nach 36:37 Minuten und gelangen dann an eine kleine Steigung. Und hier muß ich schon abreißen lassen. Ich kann noch so drücken und machen, ich komme nicht mehr ran. Auf dem Dorfplatz in Reute werde ich mit den Worten "auch vom TSV Laupheim" angesagt. Ich wundere mich kurz über das "auch" und komme dann drauf, dass Maxim ja kurz vor mir hier durchgerannt ist. Nach Reute habe ich wieder Sichtkontakt zu Rainer und ich versuche erneut Meter gut zu machen. Ich werde schneller aber der Abstand wird leider nicht kleiner. Bei Kilometer 15 nehme ich mein Energy Gel ein und spüle mit einem Becher Wasser nach. Aber auch das verleiht mir keine Flügel und ich konzentriere mich auf meinen Laufstil. Kurze Schritte und eine hohe Frequenz sind optimal. Noch einmal muß durch das Wohngebiet Steinach und den welligen Schlosspark gelaufen werden und schon geht es auf den Rathausplatz zu. An meiner Position ändert sich nichts mehr, Platz 5. Die Zieluhr stoppt für mich bei 1:18:43, damit bin ich zufrieden, habe aber über eine Minute Rückstand zu Rainer. In der Altersklasse belege ich den zweiten Rang. Maxim und ich lassen uns noch nach dem Duschen massieren. Wir essen noch einen kleinen Imbiß und sehen uns noch den 10km Stadtlauf an. Leider regnet es jetzt und es ist kühl geworden. Nach der Siegerehrung, die erst um 18 Uhr ist, fahren wir mit schweren Beinen nach Hause.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


„Denken Sie doch nicht ans Kaloriensparen.
Denken Sie nur an das Kalorienverbrennen. Und gehen Sie endlich raus, um zu laufen.“

Thomas Wessinghage (Arzt und 5000-Meter-Europameister 1982)