7. April 2013

Berlin ist einfach mein Pflaster!

Schon am Freitagabend mache ich mich auf den Weg nach Berlin. Mein Flug von Stuttgart nach Berlin Tegel landet pünktlich um 22 Uhr. Dort am Gate wartet bereits Nils, bei dem ich das Wochenende Unterschlupf bekommen habe. Wir kennen uns seit dem letzten Sommer, als wir auf der Seiser Alm im gleichen Hotel untergebracht waren und uns für den Herbstmarathon vorbereitet haben.
Nils kutschiert mich mit seinem schönen betagten Saab durch Berlin zu seiner Wohnung in Schöneberg. Am Samstagmorgen machen wir noch vor dem Frühstück einen lockeren Lauf durch den Rudolph-Wilde-Park und vorbei am Schöneberger Rathaus, wo vor 50 Jahren JFK die berühmten Worte sprach "Ich bin ein Berliner". Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Messe am alten Flughafen Tempelhof. Der Betrieb dort ist bei weitem nicht so groß, wie bei der Marathonmesse im September, was wir aber als sehr angenehm empfinden. Am adidas Stand sprechen wir kurz mit Thomas Dold, dem Treppenläufer. Seine Teamkollegin Anna Hahner möchte am Sonntag eine sub 73 angreifen und Thomas macht den Hasen dazu. Als Messebeute bringen wir das neue Level X von Ultrasports mit nach Hause. Den Nachmittag verbringen wir in der Wohnung von Nils und machen sogar ein kleines Mittagsschläfchen, eine ernsthafte Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag. Das Abendessen nehmen wir in einem Steakhouse auf dem Ku´damm ein, Eiweiss statt Kohlenhydraten und dazu noch sehr lecker.
Kurz nach sieben Uhr schälen wir uns aus den Betten. Als Frühstück gibt es bei mir zwei Eier und Milchbrötchen mit Honig und natürlich Kaffee, den ich immer als Starter brauche. Mit dem Auto fahren wir zum Start beim Alexanderplatz und finden nach kurzem Suchen einen guten Parkplatz. Meine größte Sorge an diesem Morgen tritt nicht ein, denn es war gar nicht so kalt und wir mußten nach dem Ablegen der langen Hosen kaum frieren. Es hatte sich ein strahlend blauer Himmel bei 6 Grad eingestellt. Nils und ich verlieren uns schon beim Eintritt in Startblock A aus den Augen. Der Start erfolgt pünktlich um 10:05. Ich komme gut weg, bin ja auch extra in die 5. Reihe gestanden. Da wir nur kurz eingelaufen sind, dauert es einen guten Kilometer bis es so richtig rollt, dafür aber gleich mit einer 3:38er Pace. Es fühlt sich gut und locker an als ich das Brandenburger Tor bei Kilometer 3 passiere. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits das Gefühl, dass heute mehr als die angepeilte 1:19 möglich ist. Beim Marathon im Herbst beginnen hier die letzten 400 Meter, heute ist es der Anfang des Rennens. Der erste 5km Split liegt bei 18:10 Minuten. Wir laufen die ersten 9 Kilometer gegen Westen und haben hier leichten Gegenwind, der mich ein wenig nervt. Am Schloß Charlottenburg biegen wir links ab und der Wind ist weg, weil es nun gegen Süden geht und danach in östliche Richtung wieder zurück zum Alexanderplatz. Der nächste Split liegt dann auch bei 18:33 Minuten, dem leichten Wind geschuldet. Bei Kilometer 11 biegen wir auf den Ku´damm ein, jetzt kommt der Wind von hinten und das bis zum Rennende. Ich kann immer in einer Gruppe mitlaufen, das hat enorme Vorteile. Wir kommen bei der Gedächtniskirche vorbei, die aber zur Zeit durch ein Gerüst kaum zu sehen ist. Der dritte 5er Split ist mit 18:25 Minuten wieder etwas schneller. Nun kommt ein Stück am Landwehrkanal entlang bevor wir links in die Potsdamer Straße einbiegen. Nun passiere ich den Potsdamer Platz und es erfordert immer mehr Kraft das Tempo bei über 16 Stundenkilometern zu halten. Ich hänge mich an die Fersen eines großen Läufers mit langer Hose vor mir. Der Typ läuft genau mein Tempo und das super konstant. Am ehemaligen Checkpoint Charly in der Friedrichstraße stehen drei Männer als US Soldaten verkleidet da, ein netter Gag. Ich sehe das Schild für den Streckenkilometer 20, meine Uhr piept wieder für den 5er Split nach 18:22 Minuten. Es ist eine 1:17er Zeit möglich, aber spurten kann ich noch nicht, ich sehe noch keinen Zielbogen. Nochmal abbiegen in die Karl-Marx-Allee und dann Feuer frei. Ich mobilisiere alles was geht und ziehe an ein paar Läufern vorbei. Die Uhr bleibt bei 1:17:58 stehen, nur 28 Sekunden über meiner Bestmarke vom Herbst. Als ich die Soforturkunde in den Händen halte, kann ich meine Leistung erst richtig einordnen. In der AK 40 bin ich 8. geworden und das in Berlin! Platz 128 unter über 24.000 Finishern kann sich auch sehen lassen. Berlin ist einfach ein gutes Pflaster für mich. Ich komme wieder, keine Frage!

 HM_Strecke_Berlin_2012

Schon am Freitagabend mache ich mich auf den Weg nach Berlin. Mein Flug von Stuttgart nach Berlin Tegel landet pünktlich um 22 Uhr. Dort am Gate wartet bereits Nils, bei dem ich das Wochenende Unterschlupf bekommen habe. Wir kennen uns seit dem letzten Sommer, als wir auf der Seiser Alm im gleichen Hotel untergebracht waren und uns für den Herbstmarathon vorbereitet haben.
Nils kutschiert mich mit seinem schönen betagten Saab durch Berlin zu seiner Wohnung in Schöneberg. Am Samstagmorgen machen wir noch vor dem Frühstück einen lockeren Lauf durch den Rudolph-Wilde-Park und dem Schöneberger Rathaus, wo vor 50 Jahren JFK die berühmten Worte sprach "ich bin ein Berliner". Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Messe am alten Flughafen Tempelhof. Der Betrieb dort ist bei weitem nicht so groß, wie bei der Marathonmesse im September, was wir aber als sehr angenehm empfinden. Am adidas Stand sprechen wir kurz mit Thomas Dold, dem Treppenläufer. Seine Freundin Anna Hahner möchte am Sonntag eine sub 73 angreifen und Thomas macht den Hasen dazu. Als Messebeute bringen wir das neue Level X von Ultrasports mit nach Hause. Den Nachmittag verbringen wir in der Wohnung von Nils und machen sogar ein kleines Mittagsschläfchen, eine ernsthafte Vorbereitung auf das Rennen. Das Abendessen nehmen wir in einem Steakhouse auf dem Kuhdamm ein, Eiweiss statt Kohlenhydraten und dazu noch sehr lecker.
Kurz nach sieben Uhr schälen wir uns aus den Betten. Als Frühstück gibt es bei mir zwei Eier und Milchbrötchen mit Honig und natürlich Kaffee, den ich als Starter brauche. Mit dem Auto fahren wir zum Start beim Alexanderplatz und finden nach kurzem Suchen einen guten Parkplatz. Meine größte Sorge an diesem Morgen tritt nicht ein, denn es war gar nicht so kalt und wir mußten nach dem Ablegen der langen Hosen kaum frieren. Es hatte sich ein strahlend blauer Himmel bei 6 Grad eingestellt. Nils und ich verlieren uns schon beim Eintritt in Startblock A aus den Augen. Der Start erfolgt pünktlich um 10:05. Ich komme gut weg, bin ja auch extra in die 5. Reihe gestanden. Da wir nur kurz eingelaufen sind, dauert es einen guten Kilometer bis es so richtig rollt, dafür aber mit einer 3:38er Pace. Es fühlt sich gut und locker an als ich das Brandenburger Tor bei Kilometer 3 passiere. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits das Gefühl, dass heute mehr als die angepeilte 1:19 drin ist. Beim Marathon im Herbst beginnen hier die letzten 400 Meter, heute ist es der Beginn des Rennens. Der erste 5km Split liegt bei 18:10 Minuten. Wir laufen die ersten 9 Kilometer gegen Westen und haben hier leichten Gegenwind, der mich ein wenig nervt. Am Schloß Charlottenburg biegen wir links ab und der Wind ist weg, weil es nun gegen Süden geht und danach in östliche Richtung wieder zurück zum Alexanderplatz. Der nächste Split liegt dann auch bei 18:33 Minuten. Bei Kilometer 11 biegen wir auf den Kuhdamm ein, jetzt kommt der Wind von hinten und das bis zum Rennende. Ich kann immer in einer Gruppe mitlaufen, das hat enorme Vorteile. Wir kommen bei der Gedächtniskirche vorbei, die aber zur Zeit durch ein Gerüst kaum zu sehen ist. Der dritte 5er Split ist mit 18:25 Minuten wieder etwas schneller. Nun kommt ein Stück am Landwehrkanal entlang bevor wir links in die Potsdamer Straße einbiegen. Nun passiere ich den Potsdamer Platz und es erfordert immer mehr Kraft das Tempo bei über 16 km/h zu halten. Ich hänge mich an die Fersen eines großen Läufers mit langer Hose vor mir. Der Typ läuft genau mein Tempo und das super konstant. Am ehemaligen Checkpoint Charly in der Friedrichstraße stehen drei Männer als US Soldaten verkleidet da, ein netter Gag. Ich sehe das Schild für den Streckenkilometer 20, meine Uhr piept wieder für den 5er Split nach 18:22 Minuten. Es ist eine 1:17er Zeit möglich, aber spurten kann ich noch nicht, ich sehe noch keinen Zielbogen. Nochmal abbiegen in die Karl-Marx-Allee und dann Feuer frei. Ich mobilisiere alles was geht und ziehe an ein paar Läufern vorbei. Die Uhr bleibt bei 1:17:58 stehen, nur 28 Sekunden über meiner Bestmarke vom Herbst. Als ich die Soforturkunde in den Händen halte, kann ich meine Leistung erst richtig einordnen. In der AK 40 bin ich 8. geworden und das in Berlin! Platz 128 unter über 24.000 Finishern kann sich auch sehen lassen. Berlin ist einfach ein gutes Pflaster für mich. Ich komme wieder, keine Frage!

Die schnellste Halbmarathonstrecke Deutschlands. Der Sieger Jacob Kendagor lief auf dem Kurs die 10. beste Zeit der Welt.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate

 

„Der Wille zu siegen ist nichts ohne den Willen zu trainieren!“

Juma Ikangaa (einer der besten Marathonläufer aller Zeiten)