17. August 2012

Ein kleiner Erlebnisbericht von der ersten Woche

Samstag 11.08.12:

Die Anreise auf die Seiser Alm hat sich auf den stark frequentierten Straßen ziemlich in die Länge gezogen. Meine Frau, Tochter und Mutter waren aber während der gesamten Fahrt sehr geduldig. Ich habe sogar am Reschensee an diesen abgesoffenen Kirchturm angehalten und eine kurze Rast gemacht. Auf der Alm angekommen bin ich gleich noch den Samuel-Wanjiru-Track abgelaufen, habe aber eine Abzweigung verpasst. Den Track hatte ich mir Zuhause schon auf die Garmin geladen.

Sonntag 12.08.12:

Vor dem Frühstück ein kleines Lauf-ABC und den Wanjiru-Track in umgekehrter Laufrichtung absolviert. Meine Frau konnte vom Balkon aus mein Lauf-ABC beobachten und bezeichnete die Übungen als „Hampelei“. Am Nachmittag laufe ich bei herrlichem Sonnenschein einen eigenen Track ab und nenne diesen Schlern-Track. Das alpine Gelände hier oben hat es in sich, die knackigen An- und Abstiege merke ich bereits in den Oberschenkeln.

Montag: 13.08.12:

Heute Morgen hat mich ein Murmeltier, vor seinem Bau stehend, angemotzt. Es fühlte sich wohl durch mein querfeldein Getrampel bedroht und warnte seine Artgenossen. Am Nachmittag sind meine Tochter und ich die einzigen die sich im Hotel Pool aufhalten. Die Schlern-Runde wird in umgekehrter Laufrichtung auch nicht flacher. Ganz wichtig sind meine Salamon Trailschuhe, sie geben einen guten Grip.

Dienstag: 14.08.12:

Heute Nacht hatte es ein ordentliches Gewitter. Bei der morgendlichen Runde gehe ich die steile Bergwiese hoch, irgendwie sind die Oberschenkel zu müde. Als kleiner Familienausflug wandern wir alle gemeinsam zur Laurinhütte. Meine kleine Kathleen macht dies anfangs allerdings nur sehr widerwillig, wird aber mit einem Eis belohnt. Gegen meine Erwartungen läuft es am Nachmittag super klasse. Ich laufe die 14 km Wettkampfstrecke „Seiser Alm Running“ mit 400 Hm mit einer Pace von 5:05 min/km durch. Dabei habe ich mich nur auf mein Tempogefühl verlassen und komme im Schnitt auf einen 132er Puls. Zum Abschluß eines gelungenen Tages gab es eine sehr leckere Goldbrasse zum Essen.

Mittwoch 15.08.12:

Nachdem heute Mittag Intervalle anstehen, nehme ich mir den Morgen fast frei. Ich exerziere noch die Gymnastik Übungen von Viktor Röthlin nach dem Frühstück durch. Bei herrlichem Sommerwetter und 26°C unternehmen meine Mutter und ich eine kleine Wanderung zur Laranzer Schwaige. Danach rase ich mit meinem Mountainbike nach Compatsch runter und mache den 10 km Tempodauerlauf auf der flachen Straße nach Saltria. Dabei pendle ich auf der Straße hin und her und stelle fest, dass auf einer Höhe von 1850 Metern das Tempo erheblich reduziert werden muß. Ich bekomme die 10 km gerade noch in 39:40 Minuten durch, dabei bin ich vor vier Wochen noch 35:31 gelaufen. Allerdings stehen hier oben zirka 13% weniger Sauerstoff zur Verfügung, was eine plausible Erklärung darstellt. Anlässlich des hohen Feiertages hier in Italien gab es am Abend ein tolles Gala Dinner.

Donnerstag 16.08.12:

Der Tag startet mit einem ausführlichen Lauf ABC und einem kurzen Lauf rüber zum Panorama Lift. Für heute ist ein Gewitter vorhergesagt, das dann auch rasend schnell gegen 14 Uhr aufzieht. Meine Mutter war gerade unterwegs und wird pitschenass. Am nächsten Tag steht in der Zeitung, dass es durch Blitzschlag zwei verletzte Personen auf der Alm gab. Mit Hilfe der Garmin laufe ich am Nachmittag den Paul-Tergat-Track ab. Die 18 Kilometer Runde ist mit 700 Höhenmetern anspruchsvoll und ich bin froh als ich das Hotel Paradiso wieder erblicke.

Freitag 17.08.12:

Heute morgen habe ich den Samuel-Wanjiru-Track endlich komplett erwischt. Ich war davor schon zweimal falsch abgebogen. Auf der Runde ist der bereits verstorbene Olympiasieger von 2008 auch schon unterwegs gewesen. Nach dem Frühstück fahren wir runter ins Tal nach Telfen ins Freibad. Kathleen hat einen riesen Spass am Baden bis sie am Sprungbrett stürzt. Den Bademeister interessiert das weinende Kind nicht sonderlich und so organisiere ich einen Beutel Eis zum Kühlen. Eigentlich möchte Kathleen sofort ins Hotel, das ist aber wegen dem Fahrverbot vor 17 Uhr nicht möglich. So fahren wir wie geplant nach St. Christina ins Grödnertal zum Leichtathletikstadion. Solange ich auf der Bahn die 6x1000m Intervalle mit verlängerter Pause absolviere, macht meine Frau noch ein paar Besorgungen. Trotz geschwollener Lippe kann meine Tochter das Abendessen genießen und bekommt zwei Portionen Eis.

www.42komma2.de -Faszination Marathon-

Chicago 2016

Chicago Marathon 2016 (Zeit 2:49:19)

Foto: Isaak Papadopoulos

Zitate


„Älterwerden kann nicht so schlecht sein.
Als ich jünger war, konnte ich noch keinen Marathon laufen.“

Joschka Fischer (ehemaliger Außenminister zu Zeiten, als er noch lief)