12. März 2017

Das Soll ist erfüllt

Nach dem guten Ergebnis beim Halbmarathon im letzten Jahr ist die Veranstaltung in Kandel auch wieder ein fester Bestandteil in meiner Marathon Vorbereitung. Wenn man sich zu so einem Wettkampf anmeldet, sollte man gleichzeitig die Uhrzeit vor Augen haben, bei der man aufstehen muss. Für die Anreise nach Kandel hat der Wecker um 5:30 Uhr geklingelt. Der Start ist um 10 Uhr und es sind bis in die Südpfalz gute 200 km Fahrt. Heute bin ich wieder mit Manne, wir treffen uns in Ulm am Hauptbahnhof. Die Fahrt auf der Autobahn ist zügig möglich und wir kommen rechtzeitig in Kandel an. Startunterlagen abholen, umziehen und warmlaufen, das ist alles schon Routine. Beim Countdown kommt der Moderator ein bisschen durcheinander, kann dann aber den Startschuss geben und das Feld von ca. 1820 Läufern (Marathon ca. 500 Starter) auf die Strecke schicken. Für kurz/kurz stimmen die Temperaturen heute, selbst beim Warmlaufen war keine wärmere Kleidung notwendig. Nach dem Start verlassen wir auch gleich Kandel und wir laufen in Richtung Minfeld. Manne und ich rollen gut ein und der erste 5 Km Split liegt bei 19:06 Minuten. Manne und ich trainieren mittlerweile beim demselben Online Trainer und wir haben für heute eine 1:21 in unserem Trainingsplan stehen. Mal sehen, ob wir das in Kandel erfüllen können.

Kandel_2017

Nach neun Kilometern biegen wir auf die breite Landstraße im Bienwald ein. Der nächste 5er Split piept nach 19:13 Minuten, das ergibt für die ersten zehn Kilometer 38:19 Minuten, gar nicht schlecht. Nun schiebt sich Chris vom TSV Riedlingen links an uns vorbei. Der alte Tiefstapler wollte eigentlich gar nicht so schnell unterwegs sein. Der Wendepunkt kommt nach zirka 12,5 km und jetzt kommt es ganz dicke. Wir haben einen ekelhaft starken Gegenwind auf dem kompletten Rückweg bis nach Kandel. Das kann einen schon mürbe machen, aber wir wechseln uns vorne in der Gruppe ab. Es geht die Landstraße wieder zurück, ein Laupheimer ruft im Gegenverkehr meinen Namen. Immer wieder nett, erkannt zu werden. Jetzt gilt es das Tempo weiterhin hoch zu halten, dazu ist immer mehr Kraft notwendig. An dem einen Stück an dem Bach ist der Gegenwind enorm. Jetzt setzt sich Manne ab, ich kann nicht mehr dranbleiben. Tempohärte wo bist du? Dann noch eine dreiviertel Runde im Station und dann das Finish nach 1:21:51 Stunden. Das Ergebnis ist hervorragend und ich hätte noch am Freitag beim Testlauf nicht damit gerechnet. Ich denke, dass uns der Gegenwind auch noch eine Minute gekostet hat. Ich belege damit den 62. Platz und in der AK Platz 11. Manne wird sogar in seiner AK Dritter. Damit lieg ich, und Manne übrigens auch, genau im Trainingsplansoll. Nach den Vorgaben aus dem Trainingsplan hätte ich nur wenige Sekunden schneller sein sollen. Somit liege ich für den Boston Marathon voll im Soll.